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NelloCelio

Empfang in Airolo nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten, Dezember 1971 (Archivio di Stato del Cantone Ticino, Bellinzona, Fondo Liliana Holländer).
Empfang in Airolo nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten, Dezember 1971 (Archivio di Stato del Cantone Ticino, Bellinzona, Fondo Liliana Holländer).

12.2.1914 Quinto, 29.12.1995 Bern, kath., von Quinto. Sohn des Romeo und der Margherita geb. Ciossi, Primarlehrerin; sehr früh vaterlos. Gisella Cattaneo. Nach der Mittelschule im Salesianer-Kollegium von Balerna und der kant. Handelsschule Bellinzona studierte C. Rechtswissenschaften in Basel und Bern, wo er 1937 promovierte; danach eröffnete er in Faido eine Notariatspraxis. 1941 wurde er zum Direktionssekr. im kant. Dep. des Innern ernannt, 1944 zum Staatsanwalt des Sopraceneri. 1946 löste er als Vertreter der liberal-radikalen Partei Emilio Forni im Staatsrat ab, wo er die Leitung des Bau- und des Militärdep. übernahm. In der Kantonsregierung setzte er sich, zusammen mit Brenno Galli, für die 1947 gebildete Regierungsallianz zwischen Liberal-Radikalen und Sozialdemokraten (intesa di sinistra) ein. Überdies befasste er sich v.a. mit Energiepolitik und war massgeblich an der Gründung der Elektrizitätswerke Maggia und Blenio beteiligt; mit seinen Verbindungen zu den Elektrizitätsgesellschaften der Deutschschweiz handelte er sich aber auch Kritik ein. 1959 trat er zusammen mit Galli aus dem Staatsrat aus. 1946-47 Präs. der Tessiner liberal-radikalen Partei, 1960-64 Präs. der Freisinnig-Demokrat. Partei der Schweiz. 1963 wurde er in den Nationalrat gewählt, 1966 als Nachfolger des Waadtländers Paul Chaudet in den Bundesrat, wo er zunächst dem Militärdep. und ab 1968 dem Finanz- und Zolldep. vorstand. Gemeinsam mit seinem Kollegen Ernst Brugger gelang es ihm, durch die Begrenzung der Staatsausgaben und höhere Steuereinnahmen die Probleme, welche die in diesen Jahren einsetzende konjunkturelle Überhitzung mit sich brachte, zu vermindern. 1972 war C. Bundespräsident, Ende 1973 trat er von seinem Amt als Bundesrat zurück. Er widmete sich seinem Privatleben, spielte aber weiterhin eine wichtige Rolle in der Politik und Wirtschaft der Eidgenossenschaft. Hauptmann der Schweizer Armee.

Quellen und Literatur

  • Demokratie im Wandel: Reden 1967-1971, hg. von A. Matt, 1972
  • Altermatt, Bundesräte, 523-527
  • Corriere del Ticino, 30.12.1995
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 12.2.1914 ✝︎ 29.12.1995

Zitiervorschlag

Fabrizio Panzera: "Celio, Nello", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.09.2003, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004725/2003-09-10/, konsultiert am 28.03.2024.