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Käpfnach

Molassekohlenbergwerk Käpfnach-Gottshalden-Aabachtobel, Gemeinde Horgen ZH. Die Kohleschichten bildeten sich in der oberen Süsswassermolasse vor ungefähr 15,6 Mio. Jahren. In der Chronik von Johannes Stumpf 1548 erstmals schriftlich überliefert, wurden die Vorkommen 1663 durch die in Käpfnach ansässigen Ziegler Landis neu entdeckt. 1784-1910 erfolgte der Abbau der bis zu 45 cm dicken Schicht unter staatlicher Regie. Steigende Fördermengen wurden in den 1850er-1870er Jahren durch bis zu 160 Bergleute, die grösste Ausbeute (10'430,7 t) 1874 erzielt. Neben Kohle wurden Mergel und Kalkstein abgebaut und in der bergwerkseigenen Zementfabrik verarbeitet. Nach der Schliessung 1910 folgten zwei kriegsbedingte Betriebsphasen von 1917-1921 und 1941-1947. Allein im Zweiten Weltkrieg wurden unter Leitung des Bergbauingenieurs Max Zschokke über 55'000 t Kohle gewonnen. Heute sind noch Reserven von ca. 300'000 t vorhanden, die indes nicht rentabel abgebaut werden könnten. Seit 1982 wird das Bergwerk mit Stollenbahn und Bergbaumuseum sukzessive dem Publikum zugänglich gemacht.

Quellen und Literatur

  • Bergbaumus. Käpfnach
  • StAZ, Bergwerk-Archiv
  • Horgner Jahrheft 1982, 1982 (21991)

Zitiervorschlag

Paul Bächtiger: "Käpfnach", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.08.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007808/2007-08-23/, konsultiert am 16.04.2024.