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Bernrain

Wallfahrtsort in der polit. Gem. Kreuzlingen TG. Auf der Anhöhe im Süden von Emmishofen finden sich bei B. und v.a. bei Schlossbüel Spuren einer prähist. Siedlung und einer vermutlich ma. Wehranlage. Die um 1388 am Jakobsweg erbaute Kapelle, bis 1818 zur Konstanzer Pfarrei St. Stephan gehörend, wurde in Verbindung mit der Sage eines Kreuzesfrevels im 15. Jh. zum Wallfahrtsort. 1460 erfolgte die Errichtung einer Kaplaneipfründe. Im Zuge der Reformation wurde um 1527 das "Wunderkreuz" entfernt. Nach der Rückkehr zum alten Glauben 1548 entwickelte sich B. zu einem Zentrum der Gegenreformation. 1647 wurde das aus dem 14. Jh. stammende, im Frauenkloster St. Katharina zu Konstanz verwahrte Kreuz zurückgeführt. Nach der zweiten Rückführung des während des 1. Villmergerkriegs in Sicherheit gebrachten Kreuzes 1664 wurden Prozessionen und Gottesdienste wieder aufgenommen. 1831-1903 war die Kapelle kath. Pfarrkirche von Emmishofen. Auf Anregung von Johann Jakob Wehrli wurde in B. 1843 eine Armenschule eröffnet. 1931 Gründung der Schokoladenfabrik B. Seit 1936 besteht in B. ein jüd. Friedhof.

Quellen und Literatur

  • T. Humpert, «Die Heiligkreuzkapelle auf B.», in Freiburger Diözesan-Archiv 70, 1950, 87-122
  • G. Nünlist, Wallfahrtskapelle Heiligkreuz auf B., 1988
  • 150 Jahre Sonder-Schulheim B., 1993
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Gregor Spuhler: "Bernrain", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.07.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008163/2002-07-02/, konsultiert am 29.03.2024.