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Fremde Dienste

Unter fremden Diensten versteht man einerseits das freie Söldnertum. Sogenannte Reisläufer wurden dabei von einem militärischen Führer auf eigene Rechnung angeworben oder traten auf individueller Basis europäischen Kolonialarmeen bei. Andererseits bezeichnen die fremden Dienste auch die Stellung von Söldnern kraft zwischenstaatlicher Verträge, der Kapitulationen. Zeitlich erstreckte sich das Phänomen vom 13. bis ins 20. Jahrhundert, wobei gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein struktureller Wandel einsetzte. Während die binneneuropäischen Solddienste, deren Höhepunkt im 16. und 17. Jahrhundert lag, zusehends an Bedeutung verloren, wurden die kolonialen Söldnermärkte bis zum Ersten Weltkrieg immer wichtiger (Kolonialismus).

Historiografische Aspekte

Die Militärhistorie hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts immer mehr von der traditionellen Schlachten- und Kriegsgeschichte entfernt. Als Teil der Kultur-, Geschlechter-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte untersucht sie die vielfältigen und grenzüberschreitenden Beziehungen zwischen dem Militärwesen und den Gesellschaften der jeweiligen Länder.

Diese Entwicklung ist auch in der Schweiz fassbar. Die Historiografie des 18. Jahrhunderts betrachtete die fremden Dienste als ein dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte, schädlich für die Herausbildung und den Zusammenhalt der Schweizer Nation. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgte dann eine apologetische Kehrtwende. Kampfgeist und Treue der eidgenössischen Söldner wurden als urschweizerische Tugenden dargestellt. Insbesondere Paul de Vallière betonte in seinem 1913 erschienenen Werk deren Bedeutung für die Herausbildung der nationalen Identität. Die vor dem Hintergrund zweier Weltkriege erfolgte mythologische Verklärung verzögerte lange die Modernisierung der Forschung über die fremden Dienste. Erst seit den 1970er Jahren wurde den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekten sowie auch den politischen und diplomatischen Gegebenheiten, den Mentalitäten, den familiären und lokalen Traditionen vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt. Man begriff die fremden Dienste zunehmend als komplexes und vielschichtiges Phänomen, das Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur der Alten Eidgenossenschaft sowie des Schweizer Bundesstaats beeinflusst hatte.

Dieser Zugang bedingte die Erschliessung zusätzlicher Quellen militärischer oder ziviler Art sowohl in den Ländern, in denen Schweizer Söldner dienten, wie auch in der Schweiz selbst. Man studierte etwa statistisch auswertbare Truppenverzeichnisse und rekonstruierte mit deren Hilfe die Zusammensetzung der Truppen, die Karrieren und wirtschaftlichen Bedingungen des Söldnerdaseins. Andere Dokumente, zum Teil aus Truppenarchiven, waren reglementarischer Natur, wie die Kapitulationen, Herrschererlasse oder Dienstanweisungen. Ausserdem zog man die klassischen Quellen der Sozialgeschichte wie Standesamts- und Notariatsregister sowie Gerichtsakten bei (Akten). In der Schweiz sind diesbezüglich die Register der Rekruten- oder Werbungskammern von Bedeutung.

Die seit den 2000er Jahren aufgekommenen postkolonialen und globalgeschichtlichen Ansätze, die auf eine Überwindung der eurozentrischen Perspektiven abzielten, gaben auch der Erforschung der fremden Dienste neue Impulse. Die Einflüsse der seit dem 16. Jahrhundert in Amerika, Asien und Afrika gewalttägig vorangetriebenen europäischen Expansion auf den militärischen Arbeitsmarkt rückten ebenso in den Fokus der Forschung wie der Einsatz von Schweizer Söldnern auf kolonialen Kriegsschauplätzen oder die Rolle aussereuropäischer Soldaten und Gesellschaften. Ferner macht diese räumliche Ausweitung des Untersuchungsgegenstands deutlich, dass die fremden Dienste – entgegen der in der älteren Historiografie oft kolportierten Annahme – nicht mit der Gründung des Schweizer Bundesstaats (bzw. nach einer Reihe von Gesetzesreformen 1859) endeten, sondern insbesondere in den französischen und niederländischen Kolonien noch bis ins 20. Jahrhundert fortgeführt wurden.

Von den Anfängen bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts

Grundzüge der Entwicklung

Die fremden Dienste gliedern sich in vier teilweise überlappende Perioden. Die erste Periode, die vom 13. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts dauerte und ausschliesslich auf Kontinentaleuropa begrenzt war, war die der Reisläuferei. Charakteristisch für sie waren zeitlich begrenzte Anwerbungen – diese galten oft nur für einen Feldzug, also einige Wochen oder Monate – von Söldnerhaufen oder später ganzer Kompanien durch Militärunternehmer. Die zweite Periode währte ungefähr von 1520 bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts. Sie war geprägt von Bemühungen der eidgenössischen Obrigkeiten, das ungeordnete Reislaufen unter Kontrolle zu bringen. Dazu schlossen sie langfristige Sold- und Allianzverträge mit ausländischen Kriegsherren, in denen sie die politischen und finanziellen Rahmenbedingungen der fremden Dienste regelten. Mittels dieser oftmals lukrativen Verträge vermochten die führenden Familienverbände ihre Macht im Innern der eidgenössischen Orte zu festigen (Patriziat, Patrizische Orte, Länderorte). Die dritte Periode umfasste die Zeitspanne von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts und war eng verbunden mit der europäischen Expansion in Übersee. Sie zeichnete sich durch fast ununterbrochene Kriege zwischen den europäischen Mächten inner- und ausserhalb Europas aus und markiert den Übergang von zeitlich befristeten zu stehenden Heeren. Die Grösse der Einheiten wuchs, die Dauer des Dienstes wurde länger und genau festgelegt. Das Dienstreglement wurde strenger, die Rangordnung stärker betont und die Disziplin verschärft. Ausserdem begann sich die Schweizer Präsenz auf aussereuropäischen Kriegsschauplätzen zu häufen. Die vierte Periode reichte von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu den Dekolonisierungskriegen nach dem Zweiten Weltkrieg. In dieser Phase änderten sich die Strukturen des militärischen Arbeitsmarkts grundlegend. Während die fremden Dienste in Kontinentaleuropa zusehends an Bedeutung verloren, stieg die Nachfrage nach Söldnern, die in den europäischen Kolonien eingesetzt werden konnten, sukzessive an. Obwohl ihre Anzahl nicht mehr an jene der vorangegangenen Jahrhunderte heranreichte, blieben die fremden Dienste noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ein Massenphänomen.

Europäische Söldnermärkte

Schon im frühen 13. Jahrhundert standen «Schweizer» im Dienste der Kaiser; gegen Ende des Jahrhunderts kämpften Schweizer Söldner zum Beispiel für König Rudolf I. Während des 14. Jahrhunderts nahm das Reislaufen weiter zu; vor allem das Mailand der Visconti und andere Staatswesen in Italien lockten Schweizer Söldner an. Der Sempacherbrief versuchte 1393 vergeblich, diese Entwicklung einzudämmen.

Die Unterscheidung zwischen den mit Bewilligung der Obrigkeit – also unter Abschluss einer Kapitulation – ausgehobenen Kontingenten und denjenigen, die einzeln oder in kleinen Scharen angeworben wurden, bildete sich nun rasch heraus. Das wilde Söldnertum war vielerorts verboten, wurde aber dennoch bisweilen stillschweigend geduldet. Die fremden Dienste wurden zunehmend eine obrigkeitliche Angelegenheit; sie wurden der Kontrolle der Regierungen unterstellt, die mit einer regelrechten Söldnerpolitik die Fluktuationen des Reislaufens in den Griff zu bekommen suchten. Dasselbe Ziel strebte auch die eidgenössische Tagsatzung an, blieb dabei aber erfolglos. Im 15. Jahrhundert vervielfachten sich die Anwerbungen, auch wenn die Orte, die nun zusehends Soldaten für ihre eigenen Eroberungsziele benötigten, diese Entwicklung etwas bremsten.

Der französische König Ludwig XI. begrüsst die Schweizer Soldaten im August 1480 vor Chalon-sur-Saône. Illustration aus der Luzerner Chronik von Diebold Schilling, 1513 (Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern, Sondersammlung, Eigentum Korporation Luzern).
Der französische König Ludwig XI. begrüsst die Schweizer Soldaten im August 1480 vor Chalon-sur-Saône. Illustration aus der Luzerner Chronik von Diebold Schilling, 1513 (Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern, Sondersammlung, Eigentum Korporation Luzern). […]

Im 15. Jahrhundert nahm vor allem der Dienst für den französischen König einen grossen Aufschwung (Frankreich). Das erste diesbezüglich geschlossene französisch-eidgenössische Bündnis von 1453 bildete eine dauerhafte diplomatische Grundlage. Die Siege in den Burgunderkriegen vergrösserten die Wertschätzung für die Schweizer Söldner. König Ludwig XI. stellte 1480 ein Schweizer Hilfskorps regulär auf und gewährte von 1481 an Schweizer Soldaten Privilegien vor allem fiskalischer Art. 1497 wurde die Gardetruppe der Hundertschweizer in Paris geschaffen; sie war die erste ständige schweizerische Truppeneinheit (Schweizergarden). Aber auch anderen Mächten wie Spanien, Österreich (von Habsburg), Savoyen und Ungarn dienten Schweizer Söldner. Infolge der schweizerischen Teilnahme an den Mailänderkriegen schnellte ihre Zahl in die Höhe; zeitweise standen 10'000 bis 20'000 Schweizer im Dienste Frankreichs. Die bis dahin überlegene Schweizer Infanterie traf jedoch mehr und mehr auf eine wohl organisierte Artillerie und erlitt in den Schlachten von Marignano (1515), Bicocca (1522), Sesia (1523) und vor allem Pavia (1525) schwere Niederlagen (Kriegführung). Auch wurde es zunehmend schwieriger, die höheren Interessen der einzelnen Orte oder der Eidgenossenschaft von den spezifischen Interessen der jeweiligen Führungsschichten zu unterscheiden. Diese Probleme und die sich daraus ergebenden Unstimmigkeiten führten schliesslich zu einer Debatte über die fremden Dienste und zur Opposition gegen jegliches Söldnertum. Als entschiedener Gegner der Reisläuferei erwies sich der Reformator Huldrych Zwingli.

Dass sich das Söldnerwesen grossen Zuspruchs erfreute, hatte unter anderem militärische Gründe. Das eidgenössische Verteidigungssystem basierte auf dem Milizsystem. Dieses für alle obligatorische Aufgebot stellte vor der Französischen Revolution in Europa eine Ausnahme dar (Wehrpflicht). Des Weiteren gelangten die Schweizer infolge der militärischen Erfolge, die freilich häufig gegen schwache Gegner errungen worden waren, in den Ruf der Unbesiegbarkeit. Ihre Kriegstüchtigkeit sprach ein Bedürfnis der europäischen Herrscher an, denen das alte allgemeine Lehensaufgebot nicht mehr genügte (Lehnswesen), denen es aber auch nicht gelang, die eigenen Untertanen zum Militärdienst zu verpflichten. Eine wesentliche Rolle spielte zudem die geografische Lage der Schweiz. Denn Schweizer erreichten die Konfliktzonen zwischen dem spanisch-österreichischen Habsburger Block und dem Frankreich der Bourbonen schneller als Söldner aus Irland, Schottland oder Polen. Ausserdem sicherten sich die ausländischen Kriegsherren mit den Kapitulationen auch das Durchmarschrecht über die Schweizer Pässe, was strategische Vorteile bei Truppenverschiebungen bot.

In diesem historischen Kontext entstand gegen Ende des Mittelalters das Militärunternehmertum, für das der Typ des vom Herrscher bezahlten, privat Truppen rekrutierenden Zwischenhändlers charakteristisch war, wobei dieser die angeworbenen Einheiten oft nicht selbst befehligte. In der Schweiz bildete sich ein besonderes System heraus, indem sich die Kantone schliesslich an die Stelle dieses Vermittlers setzten; sie verhandelten sowohl mit den Herrschern als auch mit den Militärunternehmen und strichen einen Teil des Gewinns aus den von ihnen kontrollierten Operationen ein (Pensionen). Die Militärunternehmen bestanden dabei aus lokal führenden Magistraten sowie zahlreichen Mitgliedern aus deren Familienverband. Ehefrauen, Schwestern und Töchter spielten eine zentrale Rolle bei der Rekrutierung, Buchhaltung oder Kapitalbeschaffung.

Allegorie auf die Verwerflichkeit der Solddienste und des Pensionenwesens. Öl auf Leinwand, um 1625, 71,5 x 54,4 cm (Schweizerisches Nationalmuseum, Zürich, LM-24998) und Karikatur auf den Solddienst von Peter Vischer-Sarasin. Kolorierte Radierung, 1792, 21 x 16,8 cm (Staatsarchiv Basel-Stadt, BILD Falk. A 512).
Allegorie auf die Verwerflichkeit der Solddienste und des Pensionenwesens. Öl auf Leinwand, um 1625, 71,5 x 54,4 cm (Schweizerisches Nationalmuseum, Zürich, LM-24998) und Karikatur auf den Solddienst von Peter Vischer-Sarasin. Kolorierte Radierung, 1792, 21 x 16,8 cm (Staatsarchiv Basel-Stadt, BILD Falk. A 512). […]

Am bedeutendsten war der Dienst für die Könige von Frankreich, vor allem nachdem das Verhältnis zwischen der Eidgenossenschaft und Frankreich durch den Ewigen Frieden von 1516, den Bündnisvertrag von 1521 und dessen spätere Neuauflagen dauerhaft geregelt war und die geschlossenen Kapitulationen – die allgemeine Kapitulation von 1561 war bis 1671 gültig – die unerlaubten Anwerbungen einschränkten. In den französischen Religionskriegen dienten Schweizer Söldner in grosser Zahl auf katholischer wie auf protestantischer Seite, ohne dass sie sich je auf dem Schlachtfeld begegneten. Die Organisation der Söldnertruppen verfestigte sich: Von 1526 an erfolgte monatlich eine Truppenschau, die Bezahlung wurde regelmässig, Obersten kommandierten die Regimenter und die ersten schweizerischen Arkebusier-Regimente kamen auf. Ludwig XIII. gründete 1616 als zweite ständige Schweizer Einheit das Regiment der Schweizergarden. Auch mit anderen europäischen Staaten wurden Kapitulationen ausgehandelt, so etwa während des Dreissigjährigen Kriegs mit Spanien sowie mit Savoyen, Venedig und Genua. Der nicht durch Kapitulationen geregelte Dienst nahm ebenfalls zu, in erster Linie für Schweden, Sachsen und Bayern. Die militärische Arbeitsmigration in der frühen Neuzeit war nicht nur Schweizer Männern vorbehalten. Frauen begleiteten die Truppen und übernahmen logistische Aufgaben wie Waschen und Kochen. Ausserdem pflegten sie verletzte oder kranke Söldner.

1671 schuf König Ludwig XIV., dem viele «freie», das heisst nicht durch Kapitulationen gegründete Kompanien dienten, permanente Schweizer Regimenter, die den Namen ihres Obersten trugen. Das 1672 aufgestellte Berner Regiment von Erlach war das erste von elf Linienregimentern, die bis zur Revolution im Dienste des französischen Königs standen. Man verpflichtete die Söldner jetzt für drei oder vier Jahre, manchmal sogar für noch längere Zeit. Der französische König unterhielt bei weitem die meisten Schweizer Söldner; 1678, am Ende des Niederländisch-Französischen Kriegs, kämpften sieben Regimenter und 40 freie Kompanien für ihn, was einem theoretischen Mannschaftsbestand von 25'000 Mann entsprach. Daneben standen auch immer mehr schweizerische Soldaten im Dienst anderer Länder. So schlossen die katholischen Kantone bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zahlreiche Kapitulationen mit Spanien, während die Reformierten neben Frankreich für die Vereinigten Niederlande kämpften. Ausserdem dienten Schweizer Söldner auch England (Grossbritannien), Polen, Österreich (bis um 1740), Sardinien-Piemont und Venedig (bis 1719).

Die elf Schweizer Linienregimenter im französischen Dienst 1672-1792

Regimentsname 1792RekrutierungsgebietRegimentsbesitzer
WattenwylBern1672Erlach
63. Inf. Rgt. 1694Manuel
  1701Villars-Chandieu
  1728May
  1739Bettens
  1751Jenner
  1762Erlach von Riggisberg
  1782Ernst
  1792Wattenwyl
    
Salis-SamedanSolothurn1672Stuppa (Johann Peter)
64. Inf. Rgt.Aargau1701Brendlé
 Freiburg1738Seedorf
 Graubünden1752Boccard
  1785Salis-Samedan
    
SonnenbergBern1672Salis-Zizers
65. Inf. Rgt.Neuenburg1690Polier
 Schwyz1692Reynold
 Luzern1702Castella
 Graubünden1722Bettens
  1739Monnin
  1756Reding
  1763Pfyffer von Wyher
  1768Sonnenberg
    
CastellaLuzern1672Pfyffer von Wyher
66. Inf. Rgt.Glarus1689Hässi
 Freiburg1729Burky
 Solothurn1737Tschudi
  1740Vigier von Steinbrugg
  1756Castella
    
VigierSolothurn1673Greder (Wolfgang)
69. Inf. Rgt. 1691Greder (Hans Ludwig)
  1703Greder (Balthasar)
  1714Affry
  1734Widmer
  1757Waldner von Freundstein
  1783Vigier von Steinbrugg
    
Châteauvieuxdiverse Orte1677Stuppa (Johann Baptist)
79. Inf. Rgt. 1692Surbeck
  1714Hemel
  1729Besenval
  1738Joffrey de la Cour-au-Chantre
  1748Grandvillars
  1749Balthasar
  1754Planta von Wildenberg
  1760Darbonnier de Dizy
  1763Jenner
  1774Aubonne
  1783Lullin de Châteauvieux
    
Diesbachdiverse Orte1689Salis
85. Inf. Rgt. 1702May
  1715Buisson
  1721Diesbach-Steinbrugg
  1764Diesbach de Belleroche (Romain)
  1785Diesbach de Belleroche (Ladislas)
  1792Diesbach
    
    
CourtenWallis1690Courten (Jean-Etienne)
86. Inf. Rgt. 1723Courten (Melchior-François)
  1724Courten (Pierre-Anne)
  1744Courten (Maurice)
  1766Courten (Antoine-Pancrace)
  1790Courten (Jean-Antoine)
Salis-Grisons/   
Salis-MarschlinsGraubünden1734Travers von Ortenstein
95. Inf. Rgt. 1741Salis-Soglio
  1744Salis-Maienfeld
  1762Salis-Marschlins
    
SteinerZürich1752Lochmann
97. Inf. Rgt. 1777Muralt
  1782Steiner
    
Reinachevtl. Fürstbistum Basel1758Eptingen
100. Inf. Rgt. 1783Schönau
  1786Reinach
Die elf Schweizer Linienregimenter im französischen Dienst 1672-1792 - Philippe Henry

Im 18. Jahrhundert– Söldner wurden jetzt auch vermehrt in den Kolonien eingesetzt – ging die Anzahl der Anwerbungen auf dem binneneuropäischen Söldnermarkt allmählich zurück. Die Lasten und die finanziellen Risiken nahmen für die Besitzer der Truppeneinheiten zu: Die Ausrüstung der Soldaten ging mit Ausnahme der Waffen auf ihre Kosten und die Verluste infolge von Desertionen waren beträchtlich. Die Schweizer Soldaten selbst stellten sich immer häufiger die Frage nach den Vor- und Nachteilen des Söldnerdaseins. Für sie verlor der Dienst an Anziehungskraft, da Plünderungen nicht mehr gestattet waren und der Sold durch die Geldentwertung an Kaufkraft verlor. Die Verschärfung der Truppendisziplin (Militärjustiz) und die Einführung des Drills (Militärische Ausbildung) änderten zudem das Ansehen des Dienstes. Wichtig für diesen Wandel war auch die Schlacht von Malplaquet 1709, in der Schweizer sowohl auf der Seite des französischen Königs wie auch auf derjenigen der Koalition (Heiliges Römisches Reich, England, Preussen, Niederlande) dienten und sich gegenseitig niedermetzelten; 8000 Schweizer verloren damals ihr Leben. Die Reformen des französischen Ministers Etienne François de Choiseul von 1764 missfielen, da sie die Aufsicht des Staats über die Söldnertruppen verstärkten. Schliesslich büsste die militärische Auswanderung infolge des wirtschaftlichen Wandels in der Schweizer Gesellschaft grundsätzlich an Bedeutung ein.

Titelblatt des ersten Bands der Ouvrages pour & contre les services militaires étrangers von Charles Guillaume Loys de Bochat, publiziert in Lausanne und Genf, 1738 (Bibliothèque cantonale et universitaire Lausanne).
Titelblatt des ersten Bands der Ouvrages pour & contre les services militaires étrangers von Charles Guillaume Loys de Bochat, publiziert in Lausanne und Genf, 1738 (Bibliothèque cantonale et universitaire Lausanne). […]

Während der koloniale Söldnermarkt blühte, beschleunigte sich in der Revolutionszeit und den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts der Niedergang des kontinentaleuropäischen Söldnerwesens. Nachdem sich die Disziplin der eigentlichen französischen Truppen erheblich verschlechtert hatte, wurden im Juli 1791 per Dekret alle fremden Regimenter mit Ausnahme der schweizerischen aufgelöst. Der Widerstand der Schweizergarden während des Tuileriensturms am 10. August 1792 rief im ganzen Land Entrüstung hervor und führte schliesslich zur Entlassung aller Schweizer Truppen durch das Dekret der Gesetzgebenden Versammlung vom 20. August 1792. Bis 1798 begaben sich keine Schweizer Soldaten mehr in französische Dienste. Als die Praxis der fremden Dienste unter Napoleon wieder aufgenommen wurde, hatten sich diese völlig geändert; eigentlich handelte es sich jetzt um erzwungene Aushebungen. Diese Praxis wurde bis zum Ende des französischen Kaiserreichs beibehalten. Allerdings dienten viele Schweizer als Einzelpersonen in den Revolutionsheeren oder Napoleons Armee. Mehrere Hundert Schweizer wurden auch ausserhalb Europas eingesetzt, wie etwa beim Feldzug in Ägypten (1798-1800) oder 1803 in Haiti. Von den ursprünglich 635 eingezogenen Schweizern des 1. Bataillons der 3. helvetischen Halbbrigade überlebten bloss deren sieben den missglückten Versuch, die Haitianische Revolution zu unterbinden.

Tambourmajor der Schweizergarde in französischen Diensten in Paradeuniform. Aquarell nach einer 1786 gefertigten Zeichnung von Nicolas Hoffmann (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).
Tambourmajor der Schweizergarde in französischen Diensten in Paradeuniform. Aquarell nach einer 1786 gefertigten Zeichnung von Nicolas Hoffmann (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).

Nach dem Sturz Napoleons lebte die Tradition der fremden Dienste auf dem europäischen Festland für kurze Zeit wieder auf. Schweizer traten gerne in den Dienst König Ludwigs XVIII., und die königliche Schweizergarde wurde neu gegründet. 1816 wurde die letzte Kapitulation für vier Linien- und zwei Garderegimenter mit insgesamt 14'000 Mann unterzeichnet. Während der Julirevolution von 1830 fielen 300 Schweizer bei der Verteidigung des Louvre und der Tuilerien. Die Tagsatzung rief daraufhin alle Regimenter zurück und setzte damit den fremden Diensten für Frankreich ein Ende. Der Dienst für Spanien wurde durch einen Entscheid der Cortes 1823 abgeschafft, derjenige für die Niederlande, mit denen 1814 eine Kapitulation über die Stellung von vier Regimentern abgeschlossen worden war, dauerte bis 1829. Der Dienst für Sardinien-Piemont endete 1815 – die Hundertschweizer der Garde dienten freilich noch bis 1832 –, der für England im Jahre 1816. Am längsten hielten sich die Dienste für den Papst und das Königtum Neapel. 1832 war mit dem Vatikan die Kapitulation zweier Regimenter vereinbart worden, die von der kurzlebigen Römischen Republik 1849 aufgelöst und danach unter dem Namen «Fremde Regimenter» neu gebildet wurden. Eines dieser Regimenter bestand bis 1870. Die Dienste für Neapel dauerten bis 1859; sie waren 1789 aufgegeben, dann aber 1825 neu begründet worden.

Die Eroberung Catanias am 6. April 1849. Lithografie aus den Souvenirs de la Campagne de Sicile en 1848 & 1849 von Karl Ludwig Albrecht von Steiger (Burgerbibliothek Bern).
Die Eroberung Catanias am 6. April 1849. Lithografie aus den Souvenirs de la Campagne de Sicile en 1848 & 1849 von Karl Ludwig Albrecht von Steiger (Burgerbibliothek Bern). […]

Im politischen Diskurs des 19. Jahrhunderts erschienen die fremden Regimenter zusehends aus der Zeit gefallen. Sowohl in den Ländern, in denen die Regimenter stationiert waren, als auch in der Schweiz regte sich aus verschiedensten gesellschaftlichen Kreisen Widerstand. Kritiker monierten, dass die fremden Dienste für europäische Monarchen nicht mit aufklärerischen, moralischen und liberalen Idealen vereinbar seien. Diese Kritik schlug sich auch in einer Reihe von Gesetzesverschärfungen nieder. Artikel 11 der Bundesverfassung (BV) von 1848 verbot den Abschluss neuer Kapitulationen, ohne die bereits geschlossenen aufzuheben oder die Anwerbung von Einzelpersonen zu verbieten. Erst 1859 wurde der Dienst für «nicht-nationale Truppen» ohne ausdrückliche Erlaubnis des Bundesrats verboten. Der individuelle Eintritt in «nationale Truppen» als sogenannte Freiwillige war hingegen weiterhin erlaubt und bedurfte keiner Bewilligung. Welche ausländischen Truppen zu den nationalen und welche zu den nicht-nationalen zählten, blieb allerdings klärungsbedürftig. Der Dienst in der niederländischen Kolonialarmee wurde von den Behörden beispielsweise toleriert, jener in der französischen Fremdenlegion war hingegen umstritten. Erst mit der Einführung des neuen Militärstrafrechts 1927 – kraft dieses Gesetzes sollten später die Schweizer Kombattanten im Spanischen Bürgerkrieg strafrechtlich verfolgt werden – wurde dem Söldnertum juristisch ein Riegel geschoben. Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts leisteten Schweizer noch in der päpstlichen Schweizergarde Dienst.

Parade der päpstlichen Schweizergarde am Karsamstag, dem 7. April 2007, vor dem Petersdom in Rom (KEYSTONE / Photononstop, P. Deliss/Godong, Bild 123831909).
Parade der päpstlichen Schweizergarde am Karsamstag, dem 7. April 2007, vor dem Petersdom in Rom (KEYSTONE / Photononstop, P. Deliss/Godong, Bild 123831909).

Koloniale Söldnermärkte

Diametral entgegengesetzt zum rückläufigen Trend in Kontinentaleuropa entwickelte sich dagegen die Nachfrage nach Kolonialsöldnern. Zwar bildeten indigene Truppen – sei es direkt rekrutierte oder verbündete Einheiten – zahlenmässig den grössten Anteil der Kolonialarmeen; wegen Zweifel an deren Loyalität sowie rassistischer Überzeugungen (Rassismus) bezüglich ihrer Kampfkraft verpflichteten die Kolonialmächte jedoch stets auch europäische Soldaten. Für die Eroberung überseeischer Gebiete, zur Überwachung von versklavten Menschen (Sklaverei) auf transatlantischen Transporten (Überseehandel) oder Plantagen sowie zur Verteidigung gegen europäische Feinde benötigten allen voran die Niederlande, Grossbritannien und Frankreich mehr militärisches Personal, als sich jeweils auf dem heimischen Arbeitsmarkt rekrutieren liess. Der im Zuge dieser gewalttätigen europäischen Expansion entstandene globale militärische Arbeitsmarkt umfasste spätestens seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert auch das Gebiet der heutigen Schweiz. So heuerten beispielsweise zwei Zürcher Soldaten 1595 in der französischen Hafenstadt Dieppe auf einem Schiff an, um einen Transport von versklavten Menschen von Westafrika in die Karibik zu begleiten.

Während es sich in dieser frühen Phase des Kolonialismus wohl eher um vereinzelte Rekrutierungen handelte, festigten sich ab den letzten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts die globalen Strukturen des militärischen Arbeitsmarkts. Insbesondere die Niederlande sowie die mit staatlichen Privilegien ausgestatteten niederländischen Handelskompanien rekrutierten zahlreiche Schweizer Söldner, um ihre Plantagen und Stützpunkte in Asien, Afrika, Südamerika und in der Karibik zu bewachen. Zu zweifelhafter Berühmtheit gelangte etwa Oberst Louis-Henri Fourgeoud, der 1763-1778 mehrere Feldzüge zur Bekämpfung von Sklavenaufständen in Berbice (Guyana) und Suriname anführte. Für die am Kap der Guten Hoffnung, in Ceylon (Sri Lanka) und Niederländisch Ostindien (Indonesien) tätige Vereinigte Ostindien-Kompanie (VOC; gegründet 1602) arbeiteten schätzungsweise 4000-5000 Schweizer. Die Mehrheit von ihnen wurde als Soldaten angestellt. Wie lukrativ die Dienste in der VOC für jene sein konnten, die sie überlebten, illustriert das Beispiel des Glarners Jakob Steinmüller. Nach 18 Jahren Einsatz in Südafrika und auf Java kehrte Steinmüller 1759 nach Glarus zurück, wo er sich mit seinem in den Kolonien angehäuften Vermögen ins Landrecht einkaufte. Die VOC heuerte aber nicht nur auf individueller Basis an. 1781 schloss sie mit dem Neuenburger Charles-Daniel de Meuron eine Privatkapitulation ab. Nachdem das Regiment de Meuron zunächst am Kap der Guten Hoffnung stationiert war, wurde es nach Ceylon transferiert. Als Frankreich im Winter 1794-1795 in den Niederlanden einmarschierte, trat das Regiment in die Dienste der Britischen Ostindien-Kompanie (BEIC, gegründet 1600, bis 1707 Englische Ostindien-Kompanie, EIC) über. 1799 setzten die Briten dann das Regiment in Indien im Vierten Mysore-Krieg (Mysuru) ein. 1806 zog das Regiment zunächst weiter nach Malta, ehe es 1813 nach Kanada beordert wurde. Dort wurde es 1816 aufgelöst.

Feldlager des Regiments de Meuron in Chindadrepettah. Aquarell, um 1796 (Musée d'ethnographie, Neuchâtel).
Feldlager des Regiments de Meuron in Chindadrepettah. Aquarell, um 1796 (Musée d'ethnographie, Neuchâtel). […]

Die Briten erwiesen sich überhaupt als wichtige militärische Arbeitgeber. Ab den 1750er Jahren begann auch die BEIC, Schweizer Söldner anzustellen. Der Basler Diplomat Lukas Schaub rekrutierte in ihrem Auftrag vier reguläre Kompanien sowie eine Artillerie-Kompanie. 1751-1754 segelten 518 Söldner mehrheitlich schweizerischer oder deutscher Herkunft nach Indien. Weitere vier Schweizer Regimenter, die ursprünglich vom Genfer Georges Jacques Marc Prevost für den Dienst im Royal American Regiment vorgesehen waren, stiessen 1757 dazu. Während des Siebenjährigen Kriegs (1756-1763) stellten die Schweizer folglich einen beträchtlichen Teil der europäischen Truppen und halfen der BEIC, sich gegen indische und französische Armeen durchzusetzen. Einzelnen Schweizern gelang es dabei, in die höheren Ränge der Kompanie aufzusteigen und nicht zuletzt auch durch Plünderungen ein beachtliches Vermögen anzuhäufen. Jean François Paschoud, ab 1757 Artilleriekommandant in Bengalen, erwarb mit seiner Kriegsbeute 1760 die Herrschaft Daillens. Auch Daniel Frischmann, der bis zum Oberst befördert wurde, kehrte 1770 begütert nach Basel zurück.

Modell einer Fregatte vom Typ «Indiaman» der Britischen Ostindien-Kompanie. England, ca. 1780-1790, 223 x 59 x 210 cm (Château de Morges, Musée militaire vaudois, Inv. 1005026) © 2017 Fotografie Julie Masson, Montreux.
Modell einer Fregatte vom Typ «Indiaman» der Britischen Ostindien-Kompanie. England, ca. 1780-1790, 223 x 59 x 210 cm (Château de Morges, Musée militaire vaudois, Inv. 1005026) © 2017 Fotografie Julie Masson, Montreux. […]

Einen weiteren Kriegsschauplatz, auf dem Schweizer Söldner in britischen Diensten agierten, stellte das Nordamerika des 18. Jahrhunderts dar. Nach einer langen Karriere in niederländischen und savoyischen Diensten trat beispielweise Henri Louis Bouquet 1756 dem Royal American Regiment bei, um im Siebenjährigen Krieg gegen die Franzosen und deren indigene Verbündete zu kämpfen. Kurz vor seinem Tod 1765 wurde Bouquet zum Brigadegeneral und Befehlshaber der Kolonien des Südens ernannt. Ähnlich verlief der Werdegang Frédéric Haldimands aus Yverdon. Nach Engagements in preussischen und niederländischen Diensten trat dieser 1756 ebenfalls dem Royal American Regiment bei, wo er zu Bouquets Stellvertreter avancierte.

Auch Frankreich heuerte Schweizer Söldner für den Dienst in den Kolonien an. Bereits 1564 erreichte der Offizier Diebold von Erlach mit einer französischen Truppe das amerikanische Festland. Im Gegensatz zu den niederländischen und englischen Handelskompanien rekrutierten die französischen zunächst verhältnismässig wenig Ausländer. Nachdem Franz Adam Karrer 1719 mit dem französischen Marineminister eine Kapitulation abgeschlossen hatte, segelte erstmals ein ganzes Schweizer Regiment im Auftrag der Franzosen über den Atlantik. Das Regiment Karrer war unter anderem im kanadischen Louisbourg, später dann hauptsächlich auf den Karibikinseln Martinique und Saint-Domingue stationiert. Zu den dort eingesetzten Schweizern zählte auch der bereits erwähnte Charles-Daniel de Meuron. Ab 1752 unterstand das Regiment dem Obersten Franz Josef von Hallwyl. 1763 wurde es wieder aufgelöst. In den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts gelangte auch Jean Samuel Guisan in Südamerika zu Ansehen. 1769 nach Suriname ausgewandert, stieg er auf den Sklavenplantagen seines Onkels zum Direktor für landwirtschaftliche Bauten auf. 1777 trat er als Infanteriehauptmann und Chefingenieur für hydraulische und landwirtschaftliche Arbeiten den französischen Kolonialtruppen im benachbarten Französisch-Guyana bei.

Im 19. Jahrhundert beschleunigte sich der Strukturwandel auf dem militärischen Arbeitsmarkt. Insbesondere die beiden grössten kolonialen Söldnerarmeen, die französische Fremdenlegion und die Königliche Niederländisch-Indische Armee (Knil), profitierten unmittelbar von der Auflösung diverser in Europa stationierter Schweizer Regimenter. So diente die 1831 gegründete Fremdenlegion als Auffangbecken für die zuvor entlassenen Schweizer. Etliche Offiziere brachten ihr militärisches Wissen mit und bekleideten sogleich höhere Ränge, wie zum Beispiel ihr vermutlich erster Kommandant Christoph Anton Stoffel. In den darauffolgenden 130 Jahren entwickelte sich die Fremdenlegion schliesslich zum wichtigsten Arbeitgeber für Schweizer Söldner. Gemäss Schätzungen der neuesten Forschung traten zwischen 1831 und 1960 rund 30'000-40'000 Schweizer in ihren Dienst. Ihre Einsatzorte reichten von Europa über Algerien, Madagaskar und Indochina (Vietnam) bis nach Mexiko, wo sie in imperialen Kriegen die französische Kolonialherrschaft ausdehnten und verteidigten.

Porträt und Brief von Josef Arnold Egloff. Links: Fotografie von Robert Ziegler & Co, Harderwijk, 1889, rechts: handschriftlicher Brief vom 2. Februar 1894 (Schweizerisches Sozialarchiv, Zürich, Nachlass Johann Arnold Egloff).
Porträt und Brief von Josef Arnold Egloff. Links: Fotografie von Robert Ziegler & Co, Harderwijk, 1889, rechts: handschriftlicher Brief vom 2. Februar 1894 (Schweizerisches Sozialarchiv, Zürich, Nachlass Johann Arnold Egloff). […]

Ähnliches gilt für die Truppen, die ab 1816 in den niederländischen Kolonien des heutigen Indonesien eingesetzt wurden. Als im Verlaufe des Jahres 1829 absehbar wurde, dass die in den Niederlanden stationierten Schweizer Regimenter aufgelöst würden, wechselten viele Schweizer in die Knil über. 1829 verliess zum Beispiel ein Truppentransporter mit 170 Schweizer Söldnern an Bord Europa in Richtung Java. In den 1850er Jahren wechselten 240 Schweizer aus der für den Krimkrieg (1853-1856) zwar ausgehobenen, aber nicht eingesetzten British Swiss Legion sowie rund 1200 Schweizer aus den Schweizer Regimentern in Neapel in die Knil. Nachdem sich auf Java 1860 auch viele Schweizer an Meutereien gegen ihre niederländischen Vorgesetzten beteiligt hatten, stellte die niederländische Regierung die Aufnahme von Schweizern bis 1866 ein. Danach nahmen die Rekrutierungen wieder zu, sodass bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs ungefähr 7600 Schweizer Söldner in den niederländischen Kolonien kämpften. Von geringerem Ausmass war dagegen die Schweizer Beteiligung an der Force Publique des belgischen Königs Leopold II. im Freistaat Kongo, in der 15 Schweizer zwischen 1889 und 1908 dienten, oder an der Europäer-Garde des ägyptischen Khediven Tawfiq Pascha, die 1882 240 Schweizer zählte.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts leisteten einzelne Schweizer Söldner nur noch in einigen marginalen Formen Dienst in der Fremde. Zu nennen ist hier vor allem die französische Fremdenlegion, die im französischen Indochinakrieg (1946-1954) und im Algerienkrieg (1954-1962) eingesetzt wurde.

Demografische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Aspekte

Es ist schwierig, das Gewicht der militärischen Emigration zu bestimmen, auch wenn einige Forscher schon vor langer Zeit sogenannt verlässliche Zahlen vorbrachten. Wilhelm Bickel etwa behauptete 1947, dass vom 15. Jahrhundert bis 1850 zwischen 900'000 und 1,1 Mio. Schweizer in der Fremde gedient hätten, während Vallière sogar von 2 Mio. sprach. Andere Betrachtungen wie diejenige von Markus Mattmüller, welche die in den Kapitulationen angegebenen Mannschaftsstärken nicht ungefiltert wiedergeben, sondern diese einer quellenkritischen Überprüfung unterziehen, kamen dagegen auf deutlich niedrigere Zahlen. Die tatsächlichen Bestände der kapitulierten Einheiten lagen nämlich häufig unter den in den Kapitulationen genannten, und in den Schweizer Regimentern dienten immer auch Soldaten aus anderen Ländern. Bisweilen machten diese mehr als 50% einer Einheit aus.

Abschied des Schweizer Soldaten und Heimkehr des Schweizer Soldaten von Sigmund Freudenberger, um 1780. Aquarellierte Umrissradierungen, 29,4 x 32,4 cm (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern, Sammlung Gugelmann).
Abschied des Schweizer Soldaten und Heimkehr des Schweizer Soldaten von Sigmund Freudenberger, um 1780. Aquarellierte Umrissradierungen, 29,4 x 32,4 cm (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern, Sammlung Gugelmann). […]

Der Einfluss der militärischen Emigration auf die Bevölkerungsentwicklung ist nicht genau zu fassen. Betrachtet man ein grösseres Gebiet oder gar einen ganzen Kanton, so betrug die Zahl der Söldner gegen Ende des 17. und während des 18. Jahrhunderts nie mehr als einige Prozent der Gesamtbevölkerung. Dennoch konnten die Folgen dieser Abwanderung für kleinere Räume bedeutend sein; dies wird klar, wenn man die Zahl der Söldner mit der Gesamtzahl der diensttauglichen Männer – also derjenigen Generation, die wirtschaftlich am aktivsten sowie im zeugungsfähigen Alter war – in Zusammenhang stellt. Zum rein zahlenmässigen Bevölkerungsschwund durch den Fortzug der Söldner sind die Auswirkungen von deren Abwesenheit auf das Gleichgewicht zwischen Männern und Frauen sowie auf die Natalität zu addieren: Die Zahl der unverheirateten Frauen stieg an, was diese ihrerseits zur Emigration veranlasste. Die fremden Dienste konnten also das Bevölkerungswachstum regional durchaus verlangsamen.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der fremden Dienste berührten die verschiedensten Bereiche. So verliehen zum Beispiel auf Söldner angewiesene Herrscher denjenigen Kantonen, welche die Anwerbung gestatteten, nicht nur Privilegien im lukrativen Salzhandel (Salz) und Zollwesen, sondern auch Pensionen, von denen die Staatsfinanzen erheblich profitierten (Öffentlicher Haushalt). Zu diesen Staatspensionen kamen mitunter noch private hinzu, die hochgestellten, für die Verhandlungen wichtigen Personen ausgerichtet wurden. Die Praxis der Pensionen setzte im 15. Jahrhundert ein und wurde im 16. Jahrhundert allgemein üblich. Die gezahlten Gelder erhöhten sich immer mehr und bildeten vor allem in den kleinen Landsgemeindekantonen einen wichtigen Teil des Staatshaushalts. Im 18. Jahrhundert, in dem die Staatshaushalte allgemein wuchsen, nahm die Bedeutung der Pensionen als Einnahmequelle der oberen Schichten freilich wieder ab. In einzelnen Fällen, wie zum Beispiel in jenen der beiden ehemaligen Kolonialsöldner Louis Wyrsch und Franz Josef Michael Letter ermöglichten regelmässige partikuläre Pensionszahlungen noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts lang andauernde politische Karrieren. Die Pensionen konnten jedoch auch für Kolonialsöldner aus den unteren Schichten die Lebensumstände verbessern, obschon sie insgesamt viel geringer ausfielen als in den Jahrhunderten zuvor.

Die Gewinnaussichten der Offiziere waren sehr ungewiss; die Einnahmen der Hauptleute, die eine Kompanie besassen, hingen von ihren Führungsfähigkeiten, den Bedingungen der Kapitulation, dem Einsatz der Kompanie und der Finanzkraft des Herrschers ab. Im 16. und 17. Jahrhundert waren spektakuläre Reichtumsanhäufungen zwar selten, aber die Gesamtlage war verhältnismässig günstig. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts begann sie sich zu verschlechtern; die Kosten der Anwerbung stiegen, die Fahnenflucht wurde etwas Alltägliches, die Verluste auf den Schlachtfeldern nahmen zu und die finanzielle Kontrolle des Dienstherrn verstärkte sich. Die schlechte Finanzlage der Militärunternehmen war charakteristisch für das 18. Jahrhundert, viele waren hoch verschuldet. Während in den vorhergehenden Jahrhunderten die fremden Dienste mancher Familie zu Wohlstand verholfen hatten, konnten sich jetzt nur mehr wenige höhere Offiziere an ihnen bereichern. Die Unteroffiziere hatten Mühe, ohne Hilfe ihrer Familie für den eigenen Lebensunterhalt aufzukommen; zudem benötigten sie für Beförderungen zunehmend die Unterstützung einflussreicher Leute, Beziehungen und Geldmittel. Das Beibehalten der Tradition entsprang aber noch anderen Motiven, wie zum Beispiel dem Streben nach politischem Einfluss und einem adeligen Lebensstil.

Das Elend der gemeinen Soldaten und der von ihnen finanziell abhängigen Angehörigen war im 18. Jahrhundert offenkundig. Im Vergleich zu den vorhergehenden Jahrhunderten war der reale Wert des Soldes spürbar gesunken. Die Abzüge vom Sold oder vom Handgeld vervielfältigten sich, und es wurde unmöglich, für die Zeit nach der Rückkehr ins Heimatland Geld beiseite zu legen. Die Verminderung des Einkommens führte zum wirtschaftlichen Abstieg und schliesslich zum Absinken der Söldnerzahlen, wobei auch eine Rolle spielte, dass das Angebot an alternativen Verdienstmöglichkeiten in der Schweiz zunahm. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts trugen die fremden Dienste zum Abbau der relativen Überbevölkerung in der Schweiz und zur Bildung des Nationaleinkommens bei, auch wenn die eingeführten Geldsummen eher bescheiden waren.

Die sozialen Folgen der militärischen Migration in der Schweiz sowie am neuen Aufenthaltsort waren vielseitig. Während in der Schweiz und anderen europäischen Ländern von der Mitte des 19. Jahrhunderts an über Formen eines vermeintlich gerechten Kriegs zwischen sogenannt «zivilisierten» Nationen diskutiert wurde, bestimmten in den Kolonien Gewaltexzesse, an denen Schweizer Söldner beteiligt waren, bis weit ins 20. Jahrhundert den Alltag der Menschen. Oftmals unfähig, zwischen feindlichen Truppen und der Zivilbevölkerung zu unterscheiden, setzten Kolonialarmeen auf die Taktik der verbrannten Erde, um widerständigen Gemeinschaften die Lebensgrundlage zu entziehen. Unzählige Angehörige der Zivilbevölkerung wurden ebenso ohne Gerichtsverfahren hingerichtet wie gefangen genommene Soldatinnen und Soldaten.

Für das Familienleben galten ebenfalls andere Regeln als in Europa: Weit weg von der sozialen Kontrolle ihrer Herkunftsmilieus lebten viele Söldner – insbesondere in den südostasiatischen Kolonien – im Konkubinat mit indigenen Frauen. Diese fungierten als kulturelle Vermittlerinnen, besorgten den Haushalt, pflegten die Soldaten im Krankheitsfalle und kümmerten sich um die gemeinsamen Kinder. In Niederländisch-Ostindien und Indochina hielt sich diese Praxis bis ins 20. Jahrhundert.

Der Zeughausplatz in Bern. Umrissradierung von Rio Casatta, koloriert von C. Escher, um 1824 (Burgerbibliothek Bern, Gr.A.16).
Der Zeughausplatz in Bern. Umrissradierung von Rio Casatta, koloriert von C. Escher, um 1824 (Burgerbibliothek Bern, Gr.A.16). […]

Auch in der Schweiz hinterliess die Einbettung in einen globalen militärischen Arbeitsmarkt ihre Spuren. Offiziere patrizischer Herkunft knüpften in der Fremde ein internationales Netzwerk, erlernten aristokratische Sitten und diverse Fremdsprachen wie Französisch, Englisch, Spanisch oder Niederländisch. Diese Kontakte und Fähigkeiten halfen ihnen nach ihrer Rückkehr in die Schweiz, ihre privilegierte gesellschaftliche Stellung zu sichern. Aber auch heimkehrende Soldaten aus unterbürgerlichen Schichten brachten die metropolitane und koloniale Welt in vielfältiger Weise in bäuerliche und proletarische Milieus, zum Beispiel mit Gepflogenheiten wie dem Rauchen von Tabak oder mit erworbenen Gegenständen wie exotischen Ethnografica. Mitunter waren sie von ihren unehelichen Kindern begleitet. Soldaten und Offiziere vermittelten ihren Verwandten und Bekannten nicht zuletzt auch koloniale Sichtweisen und Weltbilder, welche die Menschen in hierarchische «Rassen» einteilten.

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Weblinks

Zitiervorschlag

Philippe Henry; Philipp Krauer: "Fremde Dienste", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 31.10.2023. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008608/2023-10-31/, konsultiert am 28.03.2024.